Die vergangenen Wochen waren für Anleger weltweit ein echter Belastungstest. Donald Trumps neue Zollpolitik hat die Börsen in Aufruhr versetzt, der Deutsche Aktienindex (DAX) ist kurzfristig um zehn Prozent eingebrochen, und auch der amerikanische Leitindex S&P 500 sowie der globale MSCI World mussten empfindliche Verluste hinnehmen. Die Medien sprechen von einem „Beben an den Börsen“, von einem „Handelskrieg“, der die Weltwirtschaft in die Knie zwingt. Doch ist die Lage wirklich so dramatisch? Oder ergibt ein Blick hinter die Kulissen ein anderes Bild?

Was ist passiert?

Auslöser der Panik war Donald Trumps überraschende Ankündigung umfassender Strafzölle auf alle US-Importe. Besonders die Industrienationen der EU und China geraten dabei ins Visier des US-Präsidenten. Trump will mit seiner aggressiven Zollpolitik das Handelsdefizit der USA reduzieren – ein Vorhaben, das er mit Entschlossenheit verfolgt.

Als Konsequenz kam es weltweit zu massiven Kursverlusten. Viele Investoren, die in den letzten Jahren große Gewinne verzeichnen konnten, versuchten, diese Gewinne zu sichern, indem sie panisch verkauften. Der DAX fiel kurzzeitig um zehn Prozent, die amerikanischen Börsen verloren an nur zwei Tagen so viel wie zuletzt während des Corona-Crashs im März 2020.

Doch während diese Kursverluste schmerzhaft erscheinen, darf man nicht vergessen: Die Märkte reagieren sensibel auf politische Unsicherheiten, aber sie sind auch widerstandsfähig und langfristig orientiert. Ein temporärer Rücksetzer ist nicht gleichbedeutend mit einem dauerhaften Einbruch.

Warum ist es passiert?

Donald Trump vertritt eine protektionistische Politik, die auf das Motto „America First“ hinausläuft. Dass diese Politik jedoch global auf Widerstand stößt, war abzusehen. Die EU und China haben umgehend Gegenzölle angekündigt, was die Lage zusätzlich verschärft hat.

Marktbeobachter warnen vor einer Kreditkrise, einer globalen Rezession und einer weiteren Eskalation des Konflikts. Doch genau hier sollten Anleger besonnen bleiben: Während Donald Trump seine Strategie entschlossen verfolgt, sind zahlreiche andere Akteure bereit, diesen Konflikt schnellstmöglich zu lösen. Die EU bot den USA bereits Gespräche zur Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter an. China, ebenfalls auf wirtschaftliches Wachstum angewiesen, hat seine Bereitschaft zu Verhandlungen signalisiert.

Niemand muss jetzt Aktien verkaufen

Wer aktuell auf sein Depot schaut, sieht möglicherweise Verluste. Das ist ein Fakt. Doch Verluste auf dem Papier sind keine realen Verluste – es sei denn, man verkauft tatsächlich. Erfahrungsgemäß gibt es nach Rücksetzern auch immer wieder Phasen der Erholung. Investoren, die in Panik verkaufen, nehmen sich selbst die Chance, von der nächsten Aufwärtsbewegung zu profitieren.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Die Finanzkrise 2008, der Corona-Crash 2020, selbst die Eurokrise 2011 – all diese Ereignisse haben kurzfristig für Verunsicherung gesorgt, doch langfristig hat sich der Markt immer wieder erholt. Auch diesmal besteht kein Grund zur Annahme, dass der Markt dauerhaft Schaden nehmen wird.

Selbst erfahrene Marktanalysten wie Larry Summers und Jim Reid, Chefstratege der Deutschen Bank, betonen, dass die aktuelle Situation kein fundamentales Problem der Wirtschaft widerspiegelt. Vielmehr handelt es sich um politische Unsicherheit, die durch kluges Verhandeln gelöst werden kann.

Eine Lösung ist in Sicht

Trotz der martialischen Töne aus Washington gibt es Hoffnung: Hinter den Kulissen laufen längst Gespräche, die den Handelskonflikt entschärfen sollen. Mehr als 50 Länder haben bereits den Kontakt zur US-Regierung gesucht, um faire Handelsabkommen zu verhandeln. Auch innerhalb der USA ist der Druck auf Trump hoch, seine kompromisslose Haltung zu überdenken. Große US-Unternehmen, die vom Welthandel profitieren, üben Einfluss aus.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Konflikt langfristig ungelöst bleibt, ist gering. Viel wahrscheinlicher ist ein Kompromiss, der beiden Seiten gerecht wird – auch wenn dieser Weg nicht ohne Hürden sein wird.

Was sollten Anleger jetzt tun?

Volatilität ist kein Grund zur Panik. Im Gegenteil: Anleger, die ruhig bleiben und langfristig denken, profitieren am meisten. Wer jetzt Aktien verkauft, realisiert Verluste, während kluge Investoren gelassen bleiben und möglicherweise sogar günstige Einstiegschancen nutzen. Beispiele wie Rheinmetall, deren Aktie nach einem Kurssturz rasch wieder Boden gutmachen konnte, zeigen, dass Qualitätstitel in Krisenphasen besonders attraktiv sind.

Ein solides Depot ist langfristig orientiert und breit gestreut. Auch die Glorreichen Sieben, also die großen amerikanischen Tech-Unternehmen, die zuletzt besonders unter Druck geraten sind, haben langfristig hervorragende Perspektiven. Zwar werden kurzfristig Gewinne abgeschöpft, doch sobald sich der Markt beruhigt, werden sie vermutlich wieder wachsen. Wer Geduld mitbringt, wird langfristig belohnt.

Fazit: Ruhe bewahren und Chancen nutzen

Die derzeitige Marktverunsicherung ist nicht zu leugnen, doch es besteht kein Grund zur Panik. Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass der Konflikt bald gelöst wird. Investoren, die besonnen bleiben und ihre Strategie nicht überstürzt ändern, haben auf lange Sicht die besten Chancen. Verluste auf dem Papier sind nicht real, solange man nicht verkauft. Wer geduldig bleibt, wird am Ende von der Erholung profitieren.

Diese Krise ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Statt in Panik zu verfallen, sollten Anleger diese Gelegenheit nutzen, ihre Strategie zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Denn eines ist sicher: Die Märkte haben sich bisher immer wieder erholt – und sie werden es auch diesmal tun. Wir werden all das im kommenden Marktupdate live besprechen und diskutieren – ich freue mich auf Ihre Fragen.