Die Europäische Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich diese Woche den Leitzins um 0,25% senken, was die vierte Zinssenkung seit Juni 2023 wäre. Damit könnte der Einlagenzins bis Jahresende auf 3% fallen. Diese Entscheidung wird durch schwächeres Wirtschaftswachstum und sinkende Inflation unterstützt. Die Inflationsrate im Euroraum sank im September auf 1,8%, während die Kerninflation weiterhin bei 2,7% liegt. Trotz gestiegener Löhne rechnet die EZB mit einer weiteren Entspannung des Preisdrucks.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt deutliche Anzeichen einer Verlangsamung. Der Einkaufsmanagerindex fiel unter die Marke von 50, was auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet. Auch das Vertrauen der Industrie hat sich weiter verschlechtert. Obwohl die Ölpreise kurzfristig steigen könnten, wird die EZB diese Schwankungen wahrscheinlich ignorieren und sich auf die generelle Entspannung bei den Inflationsraten konzentrieren.
Für das nächste Jahr erwartet die EZB eine weitere Zinssenkung, allerdings könnte eine zu starke Lockerung das Risiko bergen, dass die Zinsen später wieder angehoben werden müssen. Während die Inflation 2025 nahe 2% liegen dürfte, könnten 2026 steigende Löhne und eine stärkere Nachfrage die Inflation erneut ankurbeln. Daher könnte die EZB gezwungen sein, den Leitzins bis 2027 wieder auf 3% anzuheben.
EDIT 17.10.2024 17:29:
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zum ersten Mal seit 13 Jahren die Zinsen in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen gesenkt. Dies ist ein klares Zeichen, dass die EZB auf die schwache Wirtschaftslage und die sinkende Inflation reagiert. Besonders wichtig: Die EZB erwartet, dass die Inflation ihr Ziel von 2% schneller erreicht als ursprünglich angenommen.
Im Dezember könnte eine weitere Zinssenkung um 0,25% folgen. Die EZB betont jedoch, dass sie ihre Entscheidungen von den jeweils aktuellen Wirtschaftsdaten abhängig macht. Für Privatkunden bedeutet dies, dass Kredite möglicherweise günstiger werden, aber auch die Renditen für Sparanlagen weiter niedrig bleiben.
Langfristig erwartet die EZB, dass die Inflation bis 2025 stabil bleibt. Sollte das Wirtschaftswachstum 2026 jedoch wieder anziehen, könnten die Zinsen wieder steigen. Kurzfristig profitieren Verbraucher von günstigeren Finanzierungsbedingungen, sollten aber im Auge behalten, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt.