Gold hat ein außergewöhnliches Jahr 2024 hinter sich. Mit einem Preisanstieg von rund 26 Prozent und 38 neuen Rekordhochs hat das Edelmetall den MSCI World, der ein Plus von etwa 16 Prozent verzeichnete, deutlich übertroffen. Im Oktober erreichte der Goldpreis seinen Höhepunkt bei 2.790 US-Dollar pro Unze – ein Szenario, das zu Jahresbeginn kaum jemand erwartet hatte. Doch was bedeutet das für die Zukunft?

Trotz der beeindruckenden Rally 2024 könnte sich der Höhenflug 2025 verlangsamen. US-Notenbankchef Jerome Powell hat signalisiert, dass das Tempo der Zinssenkungen gedrosselt wird – eine Nachricht, die für Gold, das in einem Niedrigzinsumfeld profitiert, eher ungünstig ist. Analysten gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr nur noch zwei statt vier Zinssenkungen geben wird. Hinzu kommt die Unsicherheit rund um den designierten US-Präsidenten Donald Trump, dessen Politik voraussichtlich Inflation und Staatsverschuldung weiter anheizen könnte. Diese Faktoren könnten Gold jedoch langfristig zugutekommen.

Geopolitische Krisen und die Rolle der Schwellenländer

2024 wurde Gold vor allem durch geopolitische Spannungen wie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, sowie durch wirtschaftliche Unsicherheiten in Schwellen- und Industrieländern gestützt. Länder wie China und Indien haben ihre Goldreserven massiv aufgestockt – ein Trend, der auch 2025 anhalten könnte. Für viele dieser Länder ist Gold mehr als eine Anlageform: Es ist ein Symbol für Souveränität und wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Während in der ersten Jahreshälfte vor allem Schwellenländer die Nachfrage dominierten, kehrten westliche Investoren in der zweiten Jahreshälfte wieder in den Goldmarkt zurück. Gold-ETFs verzeichneten leichte Zuflüsse, und Experten erwarten, dass eine stärkere Beteiligung westlicher Anleger eine neue Phase des Bullenmarkts einläuten könnte.

Der Ausblick: Rekorde möglich, aber keine Garantie

Laut Analysten wird 2025 ein Jahr mit moderatem Wachstum für Gold. Der Preis dürfte sich in einer Spanne zwischen 2400 und 2800 US-Dollar bewegen, mit möglichem Aufwärtspotenzial. Einige Experten, darunter die Analysten von Heraeus und UBS, halten sogar Preise von 2900 bis 3000 US-Dollar für möglich. Diese Prognosen hängen jedoch stark von makroökonomischen Entwicklungen, Inflationsraten und der US-Dollar-Stärke ab.

Für Anleger könnte sich daher 2025 als weiteres spannendes Jahr für Gold erweisen – mit Potenzial für neue Rekordhöhen, aber auch mit Unsicherheiten, die bedacht werden müssen. Wir möchten an dieser Stelle auch auf zwei Podcasts zu diesem Thema verweisen.