Erfolg im Fernsehen vs. Erfolg im Fondsmanagement – Ein kritischer Blick

Erfolg im Unternehmertum und Bekanntheit aus dem Fernsehen – einige wenige Talente haben diesen Dualerfolg erlebt. Sie sind bekannt, sie sind respektiert und sie haben, zumindest in der Öffentlichkeit scheinbar eine goldene Hand. Doch bedeutet dieses unternehmerische Talent auch automatisch einen sicheren Erfolg in der komplexen Welt des Fondsmanagements? Ein aktueller Fall wirft diese Frage auf und verdient eine genauere Betrachtung.

Der 10XDNA – Disruptive Technologies Fonds, unter der Verantwortung eines bekannten Unternehmers, feierte kürzlich seinen zweijährigen Geburtstag. Doch wie hat sich dieser Fonds entwickelt, und kann er den hohen Erwartungen, die durch seine prominente Leitung geweckt wurden, gerecht werden?

Laut den jüngsten Daten von Morningstar betrug das Volumen des Fonds Ende September beeindruckende €62,4 Millionen. Von September 2021 bis Juni 2022 zog der Fonds beachtliche €110 Millionen an neuen Geldern an. Doch diese positiven Zahlen erzählen nicht die ganze Geschichte. Seit Juli 2022 erlebte der Fonds Abflüsse von €3,9 Millionen. Und obwohl Geldgeber dem Fonds größtenteils treu blieben, zeigte die Performance des Fonds insgesamt ein Minus von 45%.

Vergleicht man den 10XDNA-Fonds mit dem Nasdaq100, einem bekannten Technologieindex, so sieht man deutliche Unterschiede. Während der Nasdaq100 seit Jahresbeginn einen Anstieg von 38% verzeichnete, gewann der Fonds nur 22% hinzu. Zudem zeigt der Fonds eine höhere Volatilität als der Nasdaq100.

Diese Zahlen führen zu der Frage: Hat das Talent und das Know-how, das sich im TV und in der Unternehmenswelt bewährt hat, auch in der Finanzwelt Bestand? Der berühmte Fondsmanager und das Unternehmertalent sind nicht zwangsläufig ein und dieselbe Person. Fondsmanagement erfordert spezielle Fähigkeiten, Marktkenntnisse und eine tiefe Verbindung zum globalen Finanzökosystem.

Die Top-5-Positionen des Fonds zeigen zwar einige prominente Namen wie Tesla und Ethereum, doch die allgemeine Performance des Fonds stellt seinen Entscheidungen in Frage. Ist es möglich, dass der Druck und das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit seine Entscheidungen beeinflussen?

Es ist zu früh, um abschließende Schlüsse zu ziehen. Vielleicht braucht der Fondsmanager Zeit, um seinen Weg im Finanzdschungel zu finden. Vielleicht wird er sich anpassen, lernen und letztendlich triumphieren. Aber bis dahin dient dieser Fall als eine wichtige Erinnerung daran, dass Erfolg in einem Bereich nicht automatisch zu Erfolg in einem anderen führt.

Für Investoren, die überlegen, ihr Geld in einen von Prominenten verwalteten Fonds zu stecken, ist immer Vorsicht geboten. Es ist wichtig, Entscheidungen auf Basis fundierter Recherchen und nicht nur aufgrund eines bekannten Namens zu treffen. Denn, wie dieser Fall zeigt, kann der Glanz des Ruhms trügen.