Ihr Anliegen ist sehr relevant und wichtig, insbesondere in der heutigen Zeit, wo ein erheblicher Teil unseres Lebens online stattfindet. Es ist unerlässlich, dafür Sorge zu tragen, dass unsere digitalen Hinterlassenschaften genauso sorgfältig behandelt werden wie unsere physischen. In diesem Aufsatz werde ich detailliert auf die Punkte eingehen, die Sie beachten müssen, um Ihren digitalen Nachlass richtig zu verwalten.

Digitale Inventur durchführen

Der erste Schritt besteht darin, alle Ihre digitalen Konten und Vermögenswerte zu erfassen. Dies kann alles umfassen, von Social-Media-Konten (wie Facebook, LinkedIn, XING) über E-Mail-Konten bis hin zu Online-Banking und Krypto-Wallets. Denken Sie auch an Abonnements oder Mitgliedschaften, die automatisch verlängert werden, sowie an digitale Inhalte wie Fotos, Videos, Blogs, Websites oder Dokumente in der Cloud.

Zugangsdaten sammeln und sicher speichern

Nachdem Sie eine Liste Ihrer digitalen Vermögenswerte erstellt haben, ist der nächste Schritt, alle zugehörigen Anmeldedaten (Nutzernamen, Passwörter, PINs etc.) zu sammeln. Diese sollten sicher und zugänglich aufbewahrt werden. Es gibt verschiedene sichere Möglichkeiten, dies zu tun. Sie könnten zum Beispiel einen Passwort-Manager verwenden, der diese Informationen sicher speichert und der Ihrer Frau den Zugriff ermöglicht. Andererseits könnten Sie auch einen verschlüsselten digitalen Tresor verwenden oder diese Informationen in einem physischen Format wie einem Notizbuch aufbewahren, das sicher in einem Safe gelagert wird.

Instruktionen und Berechtigungen bereitstellen

Es ist nicht nur wichtig, dass Ihre Frau Zugang zu Ihren Konten hat, sondern auch, dass sie weiß, was sie mit diesen Konten tun soll. Sie sollten klare Instruktionen darüber hinterlassen, welche Konten gelöscht, welche beibehalten und welche möglicherweise an andere Personen übertragen werden sollen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie Ihre Frau oder eine andere vertrauenswürdige Person als “digitalen Vollstrecker” ernennen. Diese Person ist dann für die Ausführung Ihrer Wünsche bezüglich Ihres digitalen Nachlasses verantwortlich.

Rechtliche Aspekte und Datenschutz berücksichtigen

Je nach Land und der spezifischen Plattform können die Gesetze und Richtlinien bezüglich des Zugriffs auf die Konten einer verstorbenen Person variieren. Einige Plattformen, wie zum Beispiel Facebook, bieten die Möglichkeit an, ein “Gedenkkonto” zu erstellen, wenn ein Nutzer verstirbt. Bei anderen Plattformen kann es schwieriger sein, Zugang zu erhalten, und es könnte ein offizieller Nachweis des Todes und der Beziehung zum Verstorbenen erforderlich sein. Ein Anwalt für digitales Erbrecht kann in diesem Fall hilfreiche Beratung und Unterstützung bieten.

Regelmäßige Aktualisierung

Es ist wichtig, dass Sie diese Liste und die zugehörigen Informationen regelmäßig aktualisieren, insbesondere wenn Sie neue Konten erstellen oder bestehende Konten löschen. Eine gute Praxis könnte sein, dies mindestens einmal im Jahr zu tun.

Checkliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung

          1. Erstellen Sie eine Liste aller Ihrer digitalen Konten und Vermögenswerte.
          2. Sammeln Sie alle zugehörigen Anmeldedaten (Nutzernamen, Passwörter, PINs etc.).
          3. Bewahren Sie diese Informationen sicher auf, z.B. in einem Passwort-Manager, einem digitalen Tresor oder einem physischen Notizbuch.
          4. Erstellen Sie detaillierte Anweisungen, was mit jedem Konto nach Ihrem Tod geschehen soll.
          5. Benennen Sie einen digitalen Vollstrecker, der für die Durchführung dieser Anweisungen verantwortlich ist.
          6. Konsultieren Sie einen Anwalt für digitales Erbrecht, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen und datenschutztechnischen Aspekte berücksichtigt werden.
          7. Aktualisieren Sie diese Liste und die zugehörigen Informationen regelmäßig.

Es gibt spezialisierte Dienstleister und Berater, die Ihnen bei der Verwaltung Ihres digitalen Nachlasses helfen können. Sie können dabei helfen, Ihre digitalen Vermögenswerte zu erfassen, sichere Speicherlösungen zu bieten und Sie über die geltenden Gesetze und Bestimmungen zu informieren. Es ist jedoch immer ratsam, sich an einen qualifizierten Anwalt zu wenden, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Aspekte korrekt behandelt werden.


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