In den sozialen Medien veröffentlicht das FVSI folgende Einschätzung der aktuellen Börsensituation im Kontext der Ukraine-/Russlandkrise:
Zur UkraineInvasion: Russland und den Absichten von Putin ordnet FvS-Research-Institute-Gründer Thomas Mayer die Lage ein (gedacht als eine erste Einordnung, die Dinge sind naturgemäß im Fluss):
Putin will die Grenzen Russlands nach außen verschieben. Er wird vermutlich nicht das Sowjetimperium wieder herstellen können. Aber er will seinen Anspruch auf die Ukraine durchsetzen. Die Ukrainer werden sich dagegen wohl stärker wehren als früher die Abtrünnigen im Sowjetimperium (DDR-, Ungarn-, Tschechoslowakei-Aufstand). Aber sie werden sich wohl nicht gegen die russische Armee durchsetzen können.
In früheren Konflikten mit dem Sowjetimperium war die Reaktion des Westens ein militärischer Aufmarsch an den NATO-Außengrenzen. Das wird sich jetzt wiederholen. Putin wird diese Grenzen wohl kaum durchbrechen wollen.
Damals waren die wirtschaftlichen Beziehungen mit der Sowjetunion begrenzt. Man importierte vor allem Rohstoffe. Die Öl- und Gaslieferungen gingen weiter. Heute wird man versuchen, diese einzuschränken. Aber die europäische Abhängigkeit ist zu groß. Und ich vermute, die Russen werden von sich aus den Gashahn nicht abrupt zudrehen, sondern Europa durch hohe Gaspreise lieber schröpfen.
Damals flohen Leute in den Westen. Allerdings war es schwieriger als heute, über die Grenze zu kommen. Die Fluchtbewegung aus der Ukraine wird daher größer sein. Auf den Finanzmärkten dürfte die Flucht in „sichere Häfen“ ebenfalls wieder ein gewichtiges Motiv sein. Also: stärkerer USD, festere Bond- und Aktienmärkte in USA als Europa; weitere Spreads in der Europeripherie.
Die Inflation wird zusätzliche angefacht, aber die EZB dürfte ihre gerade begonnen Überlegungen einer vorsichtigen geldpolitischen Straffung noch einmal überdenken.
Mögliches Ende der gegenwärtigen Aktion:
- Installierung einer Puppenregierung in der Ukraine;
- neuer kalter Krieg zwischen Russland und dem Westen;
- russlandfreundliches, aber weiterhin eigene Interessen gegen den Westen verfolgendes China.
