Deutschlands gegenwärtige Lage ist nicht bloß eine vorübergehende Wirtschaftskrise, sondern Ausdruck einer umfassenden Zivilisationskrise, die sich in mehreren Etappen entfaltet hat. Die Bundesregierung musste ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2024 von 1,3 % auf lediglich 0,2 % korrigieren, ein dramatischer Schritt, der die finanzielle Stabilität des Landes mittlerweile erschüttert und die Regierungspolitik der “großen Transformation” in Frage stellt. Die Politik, die einen Neuanfang versprach, hat stattdessen zu stagnierendem Wirtschaftswachstum und einer Verschärfung der Schuldenkrise geführt. Die offizielle Rhetorik, die versucht, die Krise als konjunkturelle Schwankung darzustellen, und mit weiteren Geldspritzen auf Pump zu bekämpfen, verkennt die tieferliegenden strukturellen Probleme!

Diese Krise ist nicht nur wirtschaftlich, sondern betrifft die gesamte gesellschaftliche Ordnung. Deutschland befindet sich in einer historischen Sackgasse, in der wesentliche politische und soziale Entscheidungen – etwa die Stilllegung von Kraftwerken und das Verbot herkömmlicher Motoren und Heizungen – nicht nur die Industrie und Arbeitsplätze bedrohen, sondern auch das tägliche Leben der Menschen tiefgreifend verändern. Die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität werden nicht als bürokratisches, sondern als fundamentales Problem dargestellt, das in die Produktions- und Lebensweise eingreift und die Wertschöpfung mindert.

Diese Entwicklungen sind Teil einer umfassenden Zivilisationskrise, in der eine Minderheit der Mehrheit vorschreibt, wie sie zu leben hat – von der Art der Verkehrsmittel über Heizmethoden bis hin zu Konsum- und Lebensgewohnheiten. Diese Vorgaben führen zu Konflikten in nahezu allen Lebensbereichen und verstärken die gesellschaftliche Spaltung. Die Krise Deutschlands ist tiefgreifender als eine einfache Regierungskrise und kann nicht allein durch einen politischen Wechsel gelöst werden. Sie ist das Ergebnis eines langfristigen sozialen Wandels, der einen Sektor der Gesellschaft betrifft, der sich zunehmend von der modernen Zivilisation und den realwirtschaftlichen Grundlagen entfernt hat.

Die Nachkriegszeit brachte einen industriellen Aufschwung und krisenfeste Demokratie, gefolgt von der Entstehung einer postindustriellen Parallelgesellschaft, die sich zunehmend von der industriellen Basis und deren Werten distanzierte.

Die aktuelle Phase ist von der Dominanz postmoderner Werte und einer Abkehr von industrieller Produktivität gekennzeichnet, was zu einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krise führt.

Die Lösung liegt nicht in einem simplen politischen Wechsel, sondern in einer grundlegenden gesellschaftlichen Neuausrichtung, die die Bedeutung realwirtschaftlicher Grundlagen und die Würde der Arbeit wieder in den Mittelpunkt stellt.

Für mich ist das kein Umfeld, in dem ich aktuell investieren möchte. Die Welt ist groß und vielfältig und bietet dem internationalen Anleger schier unerschöpfliche Themen, Sektoren, Branchen, Länder und Stile. Warum also Deutschland als Investitionsziel?