Am 5. November 2024 entscheidet sich, wer für die dann kommenden vier Jahre ins Weiße Haus einzieht. Zudem werden die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses und 34 von 100 Senatoren gewählt. Der Inauguration Day, der Tag der Amtseinführung des Präsidenten, ist am 20. Januar 2025.

Welche Republikaner kandidieren für die Präsidentschaft?

Donald Trump will erneut US-Präsident werden. Der 77-Jährige gilt damit als der Kandidat, den es zu schlagen gilt im republikanischen Bewerberfeld. Der Ex-Präsident ist noch weiter nach rechts gerückt und auch immer brutaler in seiner Rhetorik – unter anderem gegen politische Gegner und Migranten. Seine zahlreichen Prozesse und Skandale konnten Trumps Popularität in der Partei bisher nichts anhaben.

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis (45), tritt ebenfalls an. Seine politische Agenda ähnelt der Trumps. Laut Beobachtern steht er für einen scharf rechten Kurs, für einen „Trumpismus ohne Trump“. DeSantis macht wie Trump Stimmung gegen Migranten und gegen einen angeblichen „woken Mob“. Aber er betont immer sein junges Alter im Vergleich zu Biden und Trump.

Wer tritt bei den Demokraten an?

Traditionell sind die Vorwahlen bei der Partei des amtierenden Präsidenten meist reine Formsache. Amtsinhaber Joe Biden kandidiert bei den Wahlen 2024 erneut – auch wegen Trump. Allerdings ist der Präsident im eigenen Lager nicht unumstritten. Immerhin zwei Außenseiter gehen ins Rennen: Die Autorin Marianne Williamson tritt bei den demokratischen Vorwahlen gegen Biden an. Auch der demokratische Politiker Dean Phillips will Präsident werden. In den Umfragen liegt Biden gegen die beiden Außenseiter weit vorn.

Aber es gibt zudem noch unabhängige Kandidaten wie etwa Robert F. Kennedy Jr., Jill Stein (Grüne) oder Cornel West, die laut Umfragen ebenfalls Unterstützung bei einem Teil der Wählerschaft haben und den Ausgang der Wahl im November 2024 zumindest beeinflussen könnten.

Ein Thema ist in den öffentlichen Debatten immer wieder das Alter von Biden, der am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit 86 Jahre alt wäre. Auch das Alter des nur wenige Jahre jüngeren Trump ist immer mal wieder Thema. Aktuelle Umfragen deuten an, dass Trump bei einem erneuten Rennen gegen Biden durchaus Chancen hätte. Für den Fall, dass Biden doch nicht antritt, wird auf Seiten der Demokraten immer wieder über eine Kandidatur des Gouverneurs von Kalifornien, Gavin Newsom, spekuliert.

Doch kommen wir zum eigentlich kritischen Punkt: Donald Trump.

In meiner persönlichen Meinung birgt eine mögliche Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus erhebliche Risiken. Sollte er wieder an die Macht kommen, befürchte ich, dass seine Hauptpriorität darin bestehen würde, das Justizsystem zu dominieren. Diese Bemühungen könnten tiefgreifende und turbulente Gegenreaktionen auslösen, da sie die Grundfesten der amerikanischen Demokratie erschüttern würden.

Die bisherige Amtszeit Trumps war von beispiellosen Kontroversen und Herausforderungen für die amerikanischen Institutionen geprägt. Zweifelsohne waren seine Politik und sein Verhalten in vielerlei Hinsicht beunruhigend, einschließlich seiner Außenpolitik und seines Umgangs mit der COVID-19-Pandemie. Die Umstände rund um die letzte Wahl und die darauf folgenden Ereignisse, einschließlich der Anstiftung zu Gewalt und der Verbreitung von Fehlinformationen, haben deutlich gemacht, dass seine Wiederwahl die politische Landschaft Amerikas in noch unbekanntes Terrain führen könnte.

Ich glaube, dass die Wiederwahl Trumps nicht nur eine Herausforderung für die amerikanischen demokratischen Institutionen darstellen würde, sondern auch das Land in eine Phase des politischen und sozialen Aufruhrs stürzen könnte. Die Vorstellung, dass Millionen von Amerikanern gegen eine solche Präsidentschaft protestieren könnten, ist kein unwahrscheinliches Szenario, sondern eine realistische Konsequenz des tiefen Misstrauens und der Polarisierung, die bereits in der Gesellschaft existieren.

Insgesamt betrachtet, würde eine zweite Amtszeit Trumps meiner Ansicht nach nicht zu mehr Ordnung und Stabilität führen, sondern vielmehr zu einem verstärkten Konflikt und Chaos. Dies würde nicht nur die innere Verfassung der Vereinigten Staaten beeinträchtigen, sondern auch ihre globale Stellung und Sicherheit. Die Auswirkungen auf die weltweiten Kapitalmärkte, wenn über neue Zölle, Sanktionen und Abschottung debattiert wird, könnten gravierend sein. Aus diesen Gründen bin ich zutiefst besorgt über die Möglichkeit seiner Wiederwahl und hoffe, dass die amerikanische Bevölkerung einen Weg wählt, der die demokratischen Prinzipien stärkt und das Land auf einen Pfad der Einheit und des Fortschritts führt.

Übrigens: Die Auswirkungen für die Bundesrepublik Deutschland, Europa, die Nato und den Krieg in der Ukraine wären einen eigenen langen Beitrag wert – ich bin mir nicht sicher, ob unsere politische Führung mit diesem Szenario kalkuliert und sich bereits heute entsprechend aufstellt. Hope for the best but expect the worst.